Pepi Jani: Ein legendäres Herz schlägt nicht mehr

Über 25 Jahre war Josef „Pepi“ Jani die Seele des burgenländischen Nachwuchsfußballs. Am 11. November ist der legendäre Tausendsassa aus Deutsch Tschantschendorf im erst 64. Lebensjahr verstorben.

Frau, Freundin, Kind. Dafür hatte Josef „Pepi“ Jani keine Zeit. Seine Familie war Burgenlands Fußballnachwuchs. Um diesen kümmerte sich der Südburgenländer zeitlebens fürsorglich und kompetent.

Sein Faible für das Vereinswesen entdeckte Jani bereits im zarten Funktionärsalter von 16 Jahren. Beim örtlichen Fußballverein seiner Heimatgemeinde Deutsch Tschantschendorf übernahm er früh Verantwortung und stieg binnen kürzester Zeit vom ambitionierten Jugendfunktionär zum damals jüngsten Obmann aller Zeiten auf.

Burgenlandweit bekannt wurde Jani aber als kultiger Nachwuchsmasseur. Eine Karriere, die mit seinem Dienstantritt beim Burgenländischen Fußballverband im Jahr 1993 so richtig Fahrt aufnahm. Über 25 Jahre lang betreute er diverse Landesauswahlen, das BNZ in Eisenstadt und war auch in der Fußballakademie in Mattersburg fixer Bestandteil der medizinischen Abteilung.

Fast 2.000 Nachwuchskicker betreute er im Auftrag des BFV in dieser langen Zeit – unter ihnen spätere Nationalspieler wie Andreas Ivanschitz, Martin Stranzl, Philipp Hosiner oder Markus Kuster. Für sie alle war Jani mehr als nur der Mann an der Massagebank. Der stets ruhige Hobbygärtner war vielmehr eine offenherzige Anlaufstelle für sämtliche Beschwerden und Anliegen der jungen Fußballtalente. 2016 verabschiedete sich der Tausendsassa beim BFV in die wohlverdiente Sportpension.

Ein Jahr länger blieb er dem ASVÖ Burgenland als Betreuer der Landesauswahl erhalten. Erst mit dem Heimturnier in Pinkafeld, das Jani ehrenamtlich mitorganisierte, erlebte seine langjährige Laufbahn als ASVÖ-Betreuer einen krönenden Abschluss.

Dem Fußball widmete sich der ambitionierte Hobbyfotograf aber weiterhin. Mit viel Akribie baute er die größte Online-Datenbank für burgenländischen Nachwuchsfußball auf. Unter der Internetadresse landesauswahl.hpage.de hielt er über viele Jahre hinweg detailliert Spielergebnisse, Fotos und weitere wissenswerte Infos fest. Für seinen außergewöhnlichen Einsatz wurde Jani zudem mit dem Nachwuchs-Award des BFV sowie dem Goldenen Ehrenzeichen des ASVÖ Burgenland ausgezeichnet.

Am 11. November hörte sein legendäres Herz für immer auf zu schlagen. Die Erinnerung an einen großartigen Menschen und wahren Sportfreund bleibt aber bestehen.  

„Pepi hat unsere Auswahlmannschaften über viele Jahre als Masseur, Fotograf, Webmaster und Seelendoktor begleitet. Mit ihm verliert Burgenlands Fußball eine seiner kultigsten und wertvollsten Persönlichkeiten. Sein offenes Ohr und großes Herz wird uns allen fehlen“, sprach Präsident Robert Zsifkovits den Angehörigen im Namen des gesamten ASVÖ Burgenland sein tiefstes Mitleid aus.

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