Europas Kickbox-Königin

Nicole Trimmel gewinnt alles, was es zu gewinnen gibt.

Original-Pressemeldung von Nicole Trimmel nach ihrem EM-Finalsieg am vergangenen Samstag, 25.10.2014:

Nicole Trimmel hat am Samstag in Bilbao (Spanien) die WAKO Kickbox-Europameisterschaft im Vollkontakt in der Klasse bis 65 Kilogramm für sich entschieden und eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie in ihrer Gewichtsklasse das Maß aller Dinge ist. Die EM-Krone im Vollkontakt war der letzte große Titel, der der Burgenländerin noch gefehlt hat.

Mit dem soeben errungenen Triumph, dem WM-Sieg 2013 in Antalya (Leichtkontakt) und der ebenfalls 2013 erfolgreichen Titelverteidigung bei den Profis hat die vor wenigen Tagen 32 Jahre alt gewordene Ausnahmesportlerin nach 15 anstrengenden Jahren Kampfsport den Gipfel ihres Schaffens erreicht. „Ich kann gar noch nicht realisieren, was heute passiert ist. Ich bin einfach nur überglücklich und natürlich auch ziemlich fertig“, gab die frischgebackene Europameisterin direkt nach dem Finale zu Protokoll.

Der Finalfight über 3 x 3 Minuten gegen Trimmels langjährige Erzrivalin Xenia Miroschnitschenko war eine packende Angelegenheit, bei der Trimmel auf den Punktezetteln von Beginn an vorne lag, sich aber auch nicht entscheidend absetzen konnte. Dadurch blieb das Gefecht spannend bis zur letzten Sekunde. „Xenia hat heute anders gekämpft als sonst. Sie ist viel mehr zum Körper gegangen, hat härter geschlagen und wirklich alles in die Waagschale geworfen. Aber ich habe sie mir vom Leib gehalten, technisch sauber gekämpft und klarer getroffen“, zollte die erfolgreiche Österreicherin ihrer Gegnerin Respekt. „Weil ich einen Kampf mehr bestreiten musste, war ich im Finale schon etwas müde. Aber mit dem Ziel Europameisterschaft vor Augen habe ich alles mobilisiert, was nach einer harten Turnierwoche möglich war“, bewies Trimmel Kämpferherz und konnte mit sich selbst mehr als zufrieden sein.

Das Turnier stellte Trimmel von Beginn an auf eine harte Probe. Weil sie bei der letzten EM im Halbfinale ausgeschieden war, musste sie als einzige der Favoritinnen einen Vorrundenkampf bestreiten. Gegen die Französin Roxanne Pinson setzte sich die Burgenländerin mit einer 2:1-Punktewertung durch. Am Ende erwies sich der eine Kampf mehr vielleicht sogar als Segen, denn Trimmel hatte dadurch mehr Zeit im Ring, um sich an die Verhältnisse zu gewöhnen. Im ersten Kampf machte ihr der rutschige Boden beim Start ihrer Aktionen zu schaffen, doch in den folgenden Duellen war sie darauf gut eingestellt.

Im Viertelfinale bezwang Österreichs Kickbox-Aushängeschild die Polin Monika Kedzierska klar mit 3:0. Mit harten Kicks hielt sich Trimmel die aggressive Polin vom Leib.

Der Halbfinalkampf war bereits ein vorweg genommenes Finale, denn Trimmel traf auf die starke Ungarin Katalin Konya. Konya hatte ihre Topform bereits im Viertelfinale mit einem Sieg über die Norwegerin Catherine Fonnes bewiesen. Fonnes gehört in den letzten Jahren zu den Erzrivalinnen von Nicole Trimmel  und kämpft bei jedem Turnier um den Sieg mit. Trimmel und Konya waren sich heuer bereits beim Worldcup in Szeged gegenüber gestanden und so wie damals in Ungarn ging der Sieg auch in Bilbao an die Österreicherin - wenn auch mit einer anderen Taktik. Lieferten sich die beiden in Szeged noch ein wildes Gefecht, ging es Nicole bei der EM taktischer an. Als Erfolgsrezept erwiesen sich harte Kicks zum Körper, gefolgt von trocken geschlagenen rechten Geraden. Kurz vor Ende des Halbfinalkampfes kam es zu einer Schrecksekunde: „In der dritten Runde hat sie mich mit einem Treffer am Auge erwischt, sodass ich die letzten 30 Sekunden meine Gegnerin doppelt gesehen habe. Gott sei Dank hab ich aber auf die richtige hingeschlagen“, berichtete die erleichterte Trimmel danach.

„Alles, was jetzt kommt, ist für mich nur mehr genießen“, machte Trimmel bereits vor dem Finale am Samstag gegen die Russin Xenia Miroschnitschenko klar. Genießen kann sie nun den Europameistertitel, nach dem sie sich so lange gesehnt hat.


Wir, der gesamte ASVÖ Burgenland, verneigen uns vor Dir, Nicole!



27.10.2014

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