879 Meter misst der höchste Punkt des Burgenlands. Eine Höhe, die Verena Eberhardt aktuell nur ein müdes Lächeln kostet. Das Aushängeschild des RSC ARBÖ Südburgenland befindet sich aktuell in Colorado Springs auf Höhentrainingslager. In der Großstadt an den östlichen Ausläufern der Rocky Mountains ist die Luft deutlich dünner als in der burgenländischen Heimat, liegt der Hauptsitz des United States Olympic Comittee doch auf 1800 Metern.
„Die Trainingsbedingungen hier sind ausgezeichnet und abwechslungsreich. Ich kann sowohl auf hohe Berge fahren als auch auf der Bahn des Olympiastützpunkts trainieren“, berichtet die St. Martinerin. Ihre bisher größte Herausforderung hatte die 23-Jährige bereits am zweiten Tag zu bewältigen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Setzte sich die Bahnradspezialistin doch das Erklimmen des 4301 Meter hohen Pikes Peak, dem Hausberg Colorado Springs, zum Ziel. Obwohl das Atmen mit dem Näherrücken des Gipfels immer schwerer fiel, schaffte es Eberhardt nach 2:40 Stunden und 31 steilen Kilometern bis ganz nach oben. „Vor allem die letzten Kilometer waren schon heftig“, erzählt Burgenlands beste Radsportlerin.
Doch die Mühen scheinen sich bereits gelohnt zu haben. Beim ersten Rennen der USA-Tour, dem Summer Slam Omnium, fuhr die Südburgenländerin bereits in der Spitze mit. Während Eberhardt im Scratch Rang sechs belegte, musste sie im Punkterennen nur der Singapurerin Yiwei Luo den Vortritt lassen. In der Omniumwertung landete die St. Martinerin damit hinter der Finnin Sara Ferrara auf Platz zwei. Ein Kuriosum hatte das Rennen ebenfalls zu bieten: Aufgrund einer zu geringen Starterinnenzahl ließen die Veranstalter die Frauen gemeinsam mit den Elite-Männern antreten.
Bereits am Wochenende wartet 2215 Kilometer entfernt Wettkampf Nummer zwei auf das burgenländische Aushängeschild. In Seattle steigt ein zweitägiges Bahnrennen. Dort möchte Eberhardt ihren im Training erworbenen Höhenvorteil erneut ausspielen.
