Ice2Ice: Strassser bereits auf Weltrekordkurs

Michael Strasser sitzt bei seinem Weltrekordprojekt bereits 20 Tage am Rad, hat knapp 5.500 Kilometer absolviert und die USA erreicht.

Jeder Tag ist ein Kampf gegen die Zeit und die ungeheure Hitze, die im amerikanischen Bundesstaat Montana und Wyoming herrscht. Michael Strasser ist nach nur 20 Tagen Weltrekordfahrt von den anfänglichen, nächtlichen Minusgraden bereits in der amerikanischen Tropenhitze angelangt. „Die Temperaturunterschiede sind noch intensiver als angenommen“, schildert Strasser. Gerade die letzten Tage waren für ihn nervenaufreibend. Kilometerlange Autobahnen mit Temperaturen zwischen 40 bis 45 Grad Celsius, lassen ihn an seine körperlichen Grenzen kommen. Zusätzlicher starker Gegenwind mit bis zu 3.000 Höhenmetern täglich, machen die Weltrekordfahrt nicht einfacher.

Für ihn gibt es definitiv schönere Regionen auf der Strecke, schließlich sieht er derzeit neben LKWs und Monokulturen, sonst nur endlose Weiten. Doch er lässt sich von der Einöde nicht ablenken und fährt sein tägliches Programm zwischen 190 bis 350 Kilometer. Das hohe Verkehrsaufkommen bringt im Moment viel Gefahr mit sich, schließlich wäre es fast vor zwei Tagen zu einem Zusammenstoß mit dem 30 km/h-schnellen Racecar und einem großen Wohnwagen gekommen. „Im letzten Moment ist der Camper mit quietschenden Reifen ausgewichen und es wurde kein Unfall verursacht“, beschreibt Strasser die brenzlige Situation und ergänzt, „die Gesundheit von meinem Team und mir hat oberste Priorität.“

Motivationsprobleme

Der Extremsportler, der für den LTC Seewinkel fährt, ist fast 5.500 Kilometer bereits geradelt und hat dabei 32.000 Höhenmeter hinter sich gelassen. Seine täglichen Fahrten, die bis zu 16 Stunden andauern, benötigen viel Motivation während des Tages. „Hin und wieder frage ich mich, warum ich mir das alles antue. Es ist ganz klar, dass ich aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen an Motivationsproblemen leide“, erzählt Strasser offen.

Seine Motivation steigt, wenn er an die nächsten Tage denkt. Bereits in knapp 250 Kilometern wartet auf Strasser und sein Team die Metropole Denver im Bundesstaat Colorado. 1000 Kilometer später werden sie in der Grenzstadt El Paso in Texas ankommen und die Grenze nach Mexiko erreichen. „Es ist schon beeindruckend, wie schnell wir von Alaska in Richtung Mexiko unterwegs sind“, bilanziert Strasser die letzten 20 Tage.

Vorsprung von vier Tagen

Sein eingespieltes Team und seine täglichen Fahrten bis an sein Limit, ließen bereits einen Vorsprung von knapp vier Tagen, gegenüber dem derzeitigen Weltrekord, erzielen.

„Es ist natürlich noch nicht aussagekräftig, beweist aber, dass wir auf dem richtigen Weg und bereits schneller als der derzeitige Weltrekord sind“, fühlt sich Strasser bei seinem Projekt Ice2Ice bestätigt. Für ihn heißt es jetzt, dass nach dem ersten absolvierten Fünftel genauso große Umfänge für die nächsten Tage und Wochen absolviert werden müssen. „Wir müssen weiterhin Gas geben und dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen“, möchte der Extremsportler nicht nachlässig werden.

Teil der UN Mountain Heroes

Der Extremsportler ist Teil einer neuen Kampagne des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen namens Mountain Heroes. Im Herzen dieser Initiative stehen außergewöhnliche Sportler, die auf Umweltthemen aufmerksam machen. Mit dem Projekt Ice2Ice wird ein Signal gesetzt, um für den Schutz des heimischen Planeten zu werben. Die Menschen sollen motiviert werden, das Auto mal gegen das Fahrrad für einen Weg zu tauschen. „Wenn ich 23.000 Kilometer unterwegs bin, dann wird es auch möglich sein, hin und wieder auf das Auto zu verzichten“, möchte Strasser Vorbild sein.

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