Lorena Abicht ist Österreichs erste Windsurferin bei Olympischen Spielen

Lorena Abicht vom Union Yacht Club Neusiedlersee ist Österreichs erste Windsurferin bei Olympischen Spielen. Erst vor zweieinhalb Jahren wagte sie den Umstieg von der 49erFX- in die iQFoil-Klasse. Als „Halbrookie“ schnappte sich die 30-Jährige dann am letzten Drücker ihren Startplatz für Olympia.

Am Sonntag, den 28. Juli 2024 starten vor Marseille die olympischen Segelbewerbe. Lorena Abicht wird aus rot-weiß-roter Sicht eröffnen, ihr erster Start in der iQFoil-Konkurrenz ist für 12.10 Uhr angesetzt. 

„Wir vermessen gleich mal die Bucht“

Ihre zumindest fünftägige Olympiaregatta – bis 1. August ist die Opening-Series geplant, einen Tag später bestreiten die Top-10 die Medal-Series – beginnt mit dem Marathon-Race. „Wir vermessen gleich mal die Bucht“, zwinkert Lorena Abicht, „und sind da bis zu 90 Minuten am Stück unterwegs. Ich mag das, weil es enorm viel strategisches und taktisches Denken verlangt und ich hier meine Segel-Skills am besten einbringen kann. Aber es kann auch richtig wild werden, vor allem bei Mistral und hoher Welle – das geht dann enorm auf die Physis.“ Die nötige Fitness ist bei Lorena Abicht wieder vorhanden, eine hartnäckige Verkühlung vor zehn Tagen wurde an den Sperrtagen, von Donnerstag bis Samstag vergangene Woche war das „Field of Play“ geschlossen, vollständig auskuriert.  

Diesmal weniger Chaos 

Die Teilnehmerinnenanzahl bei der iQFoil-Olympiaregatta ist auf 24 reduziert und im Vergleich zu fast allen anderen Regatten deutlich kleiner, speziell beim Marathon und den Course-Races. Für Lorena Abicht ist diese Tatsache weder Fluch noch Segen: „Einfacher ist es sicher nicht. Es sind ja die besten Mädls der Welt am Start – ein unglaublich hohes Level, extrem anspruchsvoll. Aber es ist anders, speziell am Start und nach dem Start: weniger chaotisch, weniger Geschrei, mehr Platz, viel ruhiger. Man kann solche Rennen viel mehr genießen – und das will ich unbedingt.“ 

Bescheidenheit

Lorena Abichts Reise auf dem Windsurfbrett begann vor zweieinhalb Jahren, am Gardasee lernte sie den Sport von der Pike auf. Als 30-Jährige ist die ehemalige 49erFX-Vizeweltmeisterin in der iQFoil-Fleet eine der ältesten Teilnehmerinnen – und vor allem jene Athletin mit der kürzesten Erfahrung am Brett. Und genau vor diesem Hintergrund ordnet sie ihre Ziele bei der Olympia-Regatta bescheiden ein: „Ich weiß ganz genau, woher ich komme. Meine Erwartungen an den Wettkampf sind nicht hoch, weil es nach nur zweieinhalb Jahren Windsurfen einfach nicht anders geht. Aber ich werde wirklich Vollgas geben und nichts liegenlassen. Und wenn sich eine Chance ergibt, attackiere ich, als gäbe es kein Morgen. Ich will die Mädls ärgern was geht und jede Wettfahrt einfach genießen. Ich glaube, dass es coole Races werden – in einem richtig tollen ‚Sailing Venue‘ und vor einer traumhaften Kulisse.“

TV-Live-Übertragung und Ticker

Die Segelbewerbe der Olympischen Spiele sind ab 28. Juli live in ORF 1 bzw. ORF Sport+ zu sehen. Der Österreichische Segel-Verband hat auf www.alleswind.at das Tracking aller Regatten integriert. 

Fotocredit: OeSV/Dominik Matesa

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