ublic Health-Experte Prof. Hans-Peter Hutter, Sport Austria-Präsident Hans Niessl, Nina Burger, Leiterin der Frauensektion des First Vienna FC 1894, und Sport Austria-Vizepräsident für Leistungs- und Spitzensport Michael Eschlböck (v.l.n.r.); Foto: Sport Austria -Leo Hagen
Sport Austria-Präsident Hans Niessl; Foto: Sport Austria - Leo Hagen
Public Health-Experte Prof. Hans-Peter Hutter; Foto: Sport Austria - Leo Hagen

Schulen und Sportvereine gleichzeitig öffnen!

Wie und wann der dringend notwendige Re-Start erfolgen könnte, erklärten Montag Früh – eine Woche vor dem möglichen Ende des Lockdowns – Sport Austria-Präsident Hans Niessl, als Vertreter der Fachverbände Sport Austria-Vizepräsident Michael Eschlböck, Public Health-Experte Prof. Hans-Peter Hutter sowie Nina Burger. Die ÖFB-Rekord-Nationalteamspielerin ist sportliche Leiterin der Frauensektion des First Vienna FC 1894 und beleuchtete die angespannte Situation des organisierten Breitensports, insbesondere des Nachwuchssports, aus der Perspektive eines Vereins.

 

2,1 Millionen Menschen waren vor der Coronakrise in Österreichs 15.000 Sportvereinen organisiert. Vom Spitzensport abgesehen, konnten sie ihren Sport in den Vereinen bis jetzt insgesamt ein halbes Jahr nicht ausüben. Die konkrete Ziellinie für den gesamten österreichischen bleibt vorerst ungewiss, wobei die am Sonntag von Sportminister Werner Kogler angekündigten Lockerungsschritte nun in wichtigen Punkten den Konzepten des organisierten Sports folgen – und auch dringend notwendig sind: Inzwischen drohen Tausende SportlerInnen wegzubrechen. Darunter viele Kinder und Jugendliche. Schlecht für den Sport, schlecht für die Gesellschaft. Deshalb setzt sich Sport Austria für ein Hochfahren des organisierten Vereinssports ein, sobald das Infektionsgeschehen auch Schulöffnungen zulässt.

Um Vereinssport endlich wieder ermöglichen zu können, soll der organisierte Sport quasi Teil der staatlichen Teststrategie werden. Neben den strikt einzuhaltenden bestehenden Präventionskonzepten (Hygiene, Abstand, Klein-Gruppen etc.) sollen nun tausende Tests (Antigen-Selbsttests) hinzukommen:

  1. Schüler*innen, die wöchentlich in ihren Schulen getestet werden, muss auch das Vereinstraining mit Schulbeginn (!) nach den Semesterferien erlaubt werden. Zusätzlich sollte es auch Gratis-Vereinstests für diese Zielgruppe geben.
  2. Erwachsene müssten in Anwesenheit staatlich geprüfter Trainer*innen ebenfalls mit den einfach zu handhabenden "Antigen-Selbsttests“ wöchentlich getestet werden.
  3. Tests aus Teststraßen sollen selbstverständlich auch für den Sportbereich gelten.

Die dafür nötigen Vereinstests müsste der Staat gratis zur Verfügung stellen. Als Gegenleistung erhielten die Gesundheitsbehörden einen engmaschigen Überblick über das Infektionsgeschehen in Österreich. 15.000 Sportvereine wären somit auch Teststationen.

Die Tests müssten auf Freiwilligkeit basieren. Weiters muss die Sportausübung im Sportverein, insbesondere die Ausübung von Sportarten, die kaum ein Infektionsrisiko bergen, wie Sport im Freien, mit entsprechendem Mindestabstand und unter Einhaltung sämtlicher vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen und Präventionskonzepte, unabhängig von zusätzlichen Tests, mit Schulstart wieder erlaubt werden.

Was für ein starkes Sport-Comeback nötig ist:

  • Sportausübung im Verein wieder zulassen
  • Weiterführung NPO-Unterstützungsfonds
  • Weiterführung Sportligen COVID-19 Fonds
  • Anpassung der PRAE (Pauschale Reiseaufwandsentschädigung)
  • Steuerliche Anreize wie
    • Option auf 10 % UST-Satz für die Überlassung von Sportanlagen
    • Abzugsfähige Spenden an Sportvereine
    • Absetzbarkeit von Mitgliedsbeiträgen
  • Sport-Scheck Österreich
  • Investitionsprämie Sportvereine
  • Valorisierung/Erhöhung der Bundes-Sportförderung
  • Berufssportgesetz

Was der organisierte Sport in der Coronakrise bislang erreicht hat:

  • Teil des 700 Mio. Euro Hilfspakets für gemeinnützige Organisationen
  • Staatliche Unterstützung der "Profiligen": COVID-19 Fonds
  • Corona-Regelung für die PRAE (Pauschale Reiseaufwandsentschädigung): Anwendbarkeit auch ohne Reisetätigkeit
  • Corona-Kurzarbeit auch für den gemeinnützigen Sport
  • Zahlreiche Umsetzungen von Online-Trainings unterschiedlicher Sportverbände bis hin zu einer Online-Bewegungseinheiten
  • Gemeinsame Umsetzung der Kampagne #bleibimVerein
  • Unterstützung der Bundesländer
  • Einrichtung einer Servicestelle zur Beantwortung und Behandlung von Fragen zur Coronakrise
  • Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen
  • Wiederermöglichung von Sport in der Schule

Warum dem Sport bis zum Ende der Coronakrise geholfen werden muss:

  • Jeder in Sport investierte Euro hat einen ROI von 1:4
  • Ehrenamtliche haften persönlich für ihr Engagement für die Gesellschaft für eine von ihnen unverschuldete Krise
  • 576.000 ehrenamtliche Tätige wollen/müssen wissen, wie es weitergeht
  • In "Normalzeiten" löst Österreichs Sport direkt und indirekt (inkl. Wintertourismus) volkswirtschaftlich rund 18 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung aus
  • In "Normalzeiten" sparen Sport und Bewegung in Österreich dem Staat jedes Jahr bis zu 530 Mio. Euro (0,2% des BIP) – dabei sind bereits durch Sport entstandene Unfallkosten berücksichtigt

 

Die Pressekonferenz zur Nachschau hier in der ORF TVThek.

Die gesamte Sport Austria Presseinformation findest du hier.

 

 

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