Spitzenpolitiker zur Sportinfrastruktur

Wir fragen, die Spitzenkandidaten antworten. Teil 2: 'Ihre Lösungsvorschläge zur Schaffung bedarfsgerechter Sportanlagen?'


Anlässlich der Ende Mai bevorstehenden Landtagswahl haben wir Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl und die Landessprecherin der Grünen, Mag.a Regina Petrik, zu ihrer „sportlichen“ Bilanz der letzten Jahre sowie den Themen Breitensport, Sport-Infrastruktur und Sportförderung befragt und dabei interessante Antworten erhalten.*
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Teil 1: Sportliche Bilanz
Teil 2: Sportinfrastruktur
Teil 3: Jugend, Gesundheit und Ehrenamt

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TEIL2: SPORTINFRASTRUKTUR IM BURGENLAND

Zahlreiche Sportarten haben in Burgenland mit teilweise gravierenden Infrastrukturproblemen und dem Zugang zu kostengünstigen, modernen Sportanlagen zu kämpfen (Stichworte: Leichtathletik-Anlagen, Schwimmhallen, wettkampftaugliche Sporthallen). Die betroffenen SportlerInnen und Vereine sind daher oftmals gezwungen, für Training und Wettkämpfe in die Nachbarbundesländer auszuweichen, was Trainingszeit und Geld kostet.

Wir wollten daher wissen, welche konkreten Lösungsvorschläge die Spitzenkandidaten bzgl. der Schaffung bzw. Erneuerung bedarfsgerechter Sportanlagen haben und wie bzw. bis wann Sie diese umsetzen möchten?


Hans Niessl (SPÖ):

Das Land hat in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Bund wichtige Einrichtungen wie das Bundesleistungszentrum für Segeln und für den Kegelsport, den Olympiastützpunkt für Ringer gefördert und den Bau dieser Zentren gemeinsam mit den Vereinen ermöglicht.

Darüber hinaus sind weitere dutzende Sportanlagen im Land gefördert worden. Und das Land wird derartige Projekte auch je nach Höhe der Vereinsinvestitionen weiterhin fördern.


Mag. Franz Steindl (ÖVP):

Breiten- und vor allem Spitzensport braucht natürlich auch eine dementsprechende Infrastruktur. Die Errichtung dieser Sportstätten ist aber naturgemäß mit erheblichen Kosten verbunden. Das Burgenland ist kein großes Bundesland, daher wird es aus meiner Sicht auch in Zukunft nicht machbar und finanzierbar sein, für alle Sportarten maßgeschneiderte Sportstätten zu errichten. Das Land Burgenland ist aber immer bemüht, die Rahmenbedingungen für Sport im Burgenland zu verbessern bzw. stetig auszubauen.

Das Land Burgenland gewährt Sportförderungen in den verschiedensten Bereichen, von der allgemeinen Sportförderung, über die Trainerförderung, Spitzensportförderung bis zur Förderung für die Ausrichtung von nationalen und  internationalen Wettkämpfen. Ein wesentlicher Bereich ist die Förderung für den Sportstättenbau. Der Förderbereich umfasst Errichtungs- und Sanierungsmaßnahmen von Sportanlagen (z.B. Kabinenanlagen, Spielfelder, Flutlichtanlagen usw.). Darüber hinaus  besteht die Möglichkeit – wie ich schon erwähnt habe – Vereinsförderungen zu gewähren bzw. über Bedarfszuweisungen zu unterstützen.


Mag.a Regina Petrik (GRÜNE):

Das Burgenland verfügt in einigen Orten für gewisse Sportarten über einige exzellente Sportstätten, während in anderen Landesteilen die sportliche Infrastruktur sehr zu wünschen übrig lässt. Es braucht das Zusammenwirken mehrerer Gemeinden und die Unterstützung des Landes. Viele Sportstätten wie beispielsweise die Schwimmbäder werden ja gemeindeübergreifend genutzt und müssen daher auch gemeindeübergreifend finanziert und erhalten werden.

Aus unserer Sicht kann nur eine stufenweise Modernisierung zum Erfolg führen. Dies beginnt mit der optimalen Nutzung von vorhandenen Sportstätten, die zum Teil auch zwischen Vereinen aufgeteilt werden, der Verbesserung der Anbindung vom öffentlichen Verkehr zu den Sportstätten – insbesondere am Abend, so dass die jungen SportlerInnen auch wieder heim fahren können – und schließlich der Modernisierung oder Schaffung von Sportstätten. Diese Sportstätten sollen jedoch dann nicht nur einer Sportart oder einem Verein zu Verfügung stehen, sondern im Sinne eine sportlichen Shared-Space eine ganzen Reihe von ähnlichen Sportarten zu Gute kommen.

Umsetzen können wir diese Ideen, wenn wir selbst Regierungsverantwortung innehaben. 


*Die Spitzenkandidaten der FPÖ, Johann Tschürtz, und der Liste Burgenland, Manfred Kölly, wurden ebenfalls um Stellungnahmen gebeten, gaben aber bis Redaktionsschluss kein diesbezügliches Statement ab.

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