Schon seit einem Jahr läuft nichts mehr wie gewohnt. Die Einschränkungen aufgrund der Coronakrise machen vor dem Sportbetrieb nicht Halt und haben zu einem akuten Bewegungsmangel quer durch alle Altersgruppen geführt. Dabei ist deutlich geworden, dass Bewegung und Sport nicht nur unabdingbar für die körperliche Gesundheit sind, sondern auch ganz wichtige Elemente für das psychische und soziale Wohlergehen darstellen.
Nun schlagen Kinder- und Jugendpsychologen Alarm. Zunehmend beobachten sie depressive Verstimmungen und psychische Probleme bei jungen Menschen, denen die fehlenden sozialen Kontakte besonders zusetzen. Gerade Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang nicht mehr richtig ausleben und zeigen Anzeichen von Apathie und Resignation. Aber – ein für uns positives Element in der Pandemie: Diese ernste Situation wird den politischen Entscheidungsträgern zusehends bewusst und sie planen endlich große Strukturreformen für ein Mehr an Bewegung und Sport.
Wir dürfen jetzt nicht in Katastrophenstimmung verfallen und sollten uns auf eine alte Grundwahrheit besinnen: Sport setzt nämlich gute Energien frei und ist somit ein wichtiger Teil der Lösung. Vieles ist möglich, wenn wir kreativ mit der Situation umgehen und die Aktivitäten ins Freie verlagern. Dabei sind die Eltern gefragt, aber auch auf Ebene der Vereine können wir einen wichtigen Beitrag leisten. Der Sport hat Druck auf die Politik gemacht, um diesen gefährlichen Bewegungsstillstand zu beenden.
Das Gipfeltreffen mit dem Sport- und Gesundheitsminister hat zu ersten Öffnungsschritten für die Altersgruppe bis 18 Jahren geführt. Wenn wir uns im Vereinssport verantwortungsvoll verhalten, werden weitere Lockerungen folgen. Unser vorrangiges Ziel muss sein, die Negativspirale zu verlassen
und den Rahmen für einen sportlichen Regelbetrieb wiederherzustellen.Wir müssen uns dabei an Regeln halten, aber mit Disziplin und Augenmaß werden wir das gemeinsam schaffen. Geben wir unserer Jugend mit der positiven Energie des Sports wieder eine Perspektive!
Original im ASVÖ Newsletter
Ergänzend merkt ASVÖ Burgenland Präsident Robert ZSIFKOVITS an: "Seit wenigen Tagen haben wir den praktischen Arzt Dr. Wolfgang Mückstein als neuen Gesundheitsminister, der seine Erfahrung mit Menschen und dem Gesundheitssystem einbringen wird. Aufgefallen ist, dass er zur Angelobung beim Bundespräsidenten mit weißen Turnschuhen gekommen ist. Wir hoffen, dass diese Turnschuhe auch symbolisch seine Wertschätzung für den Sport- und Bewegungsunterricht in den Schulen zeigen und mit ihm eine rasche Öffnung des Trainingsbetriebs, insbesondere für den Kinder- und Jugendbereich, in den Sportvereinen möglich wird."
Die angekündigten weiteren Öffnungsschritte Mitte Mai sind zumindest erstmals ein Zeitpunkt am Horizont an dem sich Vereine, Sportler*innen und Eltern orientieren können. Es bleibt nur zu hoffen, das hierbei nicht auf Zeit gespielt wird, sondern die Wichtigkeit von Sport für das Wohlbefinden im Allgemeinen endlich wertgeschätzt wird.
