Tanja Frank schlägt Alarm

10 Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio zeichnet die Bronze-Medaillengewinnerin von Rio ein trauriges Bild von der Unterstützung im heimischen Sport.

„Unsere Gegnerinnen fliegen befreit zu Olympia – wir hingegen mit großen Sorgen“, beklagt Tanja Frank im Wiener Bezirksblatt. Die prekäre finanzielle Situation belastet die Seglerin vom Union Yachtclub Neusiedlersee und ihre Partnerin Lorena Abicht massiv, begleitet sie Tag und Nacht. Die 49er-FX-Vizeweltmeisterschaft des Duos 2018 hätte daran ebenso wenig zu einer Verbesserung beigetragen, wie die Olympia-Bronzene, die Frank 2016 in der Nacra-17-Klasse gemeinsam mit Thomas Zajac geholt hatte – die einzige österreichische Medaillie bei den letzten beiden Sommerspielen.

„Als die Skirennen begonnen haben, hat sich niemand mehr für mich interessiert“, erinnert sich Frank an den Herbst nach ihrem größten Erfolg. „Im Jahr der WM-Silbermedaille, also zwei Jahre nach Olympia-Bronze, habe ich von der Sporthilfe gerade einmal 200 Euro im Monat bekommen. Wenn das Bundesheer nicht wäre, müsste ich überhaupt aufhören“, so die Heeresportlerin.

Von einer professionellen Vorbereitung auf Olympia kann keine Rede sein: Ihr einziges Boot – den schärfsten Konkurrentinnen stehen bis zu 5 zur Verfügung – wird bei den Regatten im Vorfeld geschont: „Damit darf nichs passieren. Sonst sind wir geliefert.“ Ein 30.000 Euro teures Ersatzboot muss ebenso teilweise selbst vorfinanziert werden wie die Trainingslager. „Wir müssen hoffen, dass wir das Geld vom Verband, der sich sehr bemüht, oder anderen Stellen zurückbekommen“, sagt Frank, die zu zahlreichen Wettkämpfen selbst mit Auto und Anhänger anreist: „Das sind nach Portugal zum Beispiel 3.100 Kilometer.“

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