Trauer um Paul Gludovatz

Paul Gludovatz verstarb am 12. November 2021 im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Erkrankung. Mit diesem Nachruf drücken wir nochmals unser tief empfundenes Beileid den Hinterbliebenen und allen Sportfreunden von Paul aus.

Paul Gludovatz startete seine Fußballerlaufbahn beim ASVÖ Burgenland Mitgliedsverein SV Eberau. Er hat einen sehr wichtigen Teil der wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklung des Vereins mitgetragen. Als Führungsspieler stets ein Vorbild für seine Kameraden und die Jugend, spielte er viele Jahre in der Eberauer Kampfmannschaft. Parallel dazu war er als Mehrfachfunktionär (Obmann von 1973 - 1978, Schriftführer, Nachwuchsleiter, etc.) eine Art "Mädchen für alles" - ein Aushängeschild des Vereins.

Nach einer Station als Spielertrainer in beim SV Schachendorf startete er beim SV Oberwart und dem Gewinn des burgenländischen Landesmeistertitel 1981 seine eigentliche Trainerkarriere. Im selben Jahr erwarb er die ÖFB A-Lizenzunter in der Sportschule Lindabrunn. Gemeinsam mit ihm besuchten unter anderem Nationalteamspieler Thomas Parits, Fußballexperte Norbert Barisits und der jetzige Sport Austria Präsident Hans Niessl diese Ausbildung.

27 Jahre betreute er beim ÖFB diverse Nachwuchsmannschaften und feierte dabei zahlreiche nennenswerte Erfolge:

  • Platz zwei bei der U-16-EM Deutschland 1997
  • Platz drei bei der U-19-EM Liechtenstein 2003
  • Platz fünf bei der U-17-EM Frankreich 2004
  • Platz drei bei der U-19-EM Polen 2006
  • Platz vier bei der U-20-WM Kanada 2007

2006 wurde ihm das BFV Ehrenzeichen in Gold verliehen und er wurde insgesamt 4x zum burgenländischen Trainer des Jahres gekürt.

"Der Name Paul Gludovatz wird für immer eng mit dem österreichischen Fußball verbunden sein. In seiner Tätigkeit beim ÖFB hat er über 27 Jahre lang Generationen an jungen Nationalspielern in ihrer Entwicklung begleitet und geformt", erklärte ÖFB-Präsident Gerhard Milletich.

2007 erhielt Paul Gludovatz das Goldene Ehrenzeichen des ASVÖ Burgenland. Überreicht wurde es ihm von Präsident Robert Zsifkovits: "Er hatte durch seine zahlreichen Vereinstätigkeiten in Eberau, Schachendorf und Oberwart ein enges Verhältnis zum ASVÖ Burgenland. Paul war ein sympatischer und charismatischer Sportsmann - jemand, dessen Expertise und Kompetenz weit über den Sport hinausging."

2008 wagte er den Schritt ins Profigeschäft und wurde Trainer der SV Ried und holte 2011 den ÖFB-Cup-Titel sowie 2010 und 2011 den Bundesliga Herbstmeister-Titel. Danach war der Trainer-Routinier im Frühjahr 2012 sportlicher Geschäftsführer bei Sturm Graz. 2012 übernahm er den TSV Hartberg.  Von 2013 bis 2015 kehrte er als Trainer zurück zu seinem Heimatverein SV Eberau. In der Saison 2015/16 ereilte ihn der Hilferuf des SV Ried und er sicherte "seinem" Bundesligaverein den Klassenerhalt.

Eine offizielle Trauerminute des ÖFB wird, laut Verbandsangaben, am 16.11. vor dem EM-Qualifikationsspiel der U21 gegen Kroatien, ebenfalls in Ried abgehalten. Auch vor der WM-Quali-Partie des A-Teams am 15.11. in Klagenfurt gegen Moldau wird es eine Würdigung dieser Sportpersönlichkeit geben.

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