Valorisierung der Sportförderung ist überfällig

ASVÖ Präsident Christian Purrer: Der Sport braucht eine solide Basis für neue Aufgabenfelder. Anhebung der Verbandsförderung auf mindestens 120 Millionen Euro sowie Steuerbegünstigung und Verwaltungsvereinfachung gefordert.

Endlich können wir auch im Sport nach zwei schwierigen Jahren den Blick wieder nach vorne richten“, resümiert der Präsident des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs, Christian Purrer. „Mit dem NPO-Fonds und dem Sportbonus wurde den Vereinen in der Krise tatkräftig geholfen. Dafür haben wir den politischen Entscheidungsträgern ausdrücklich gedankt. Jetzt geht es vordringlich darum, dass wir Versäumtes aufholen und uns neuen Schwerpunkten zuwenden. Der Sportminister hat uns mit Themenfeldern wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Gleichberechtigung und Good Governance einiges vorgegeben. Damit wir im Breitensport diese Aufgaben erfolgreich angehen können, braucht es eine solide wirtschaftliche Basis für die kommenden Jahre. Hier besteht Handlungsbedarf, denn die Sportförderung ist seit elf Jahren nicht mehr erhöht worden.

Anhebung der Verbandsförderung auf mindestens 120 Millionen Euro

Das Thema Finanzierung des Sports wurde von der Sport Austria in einer Arbeitsgruppe behandelt, die eine Reihe von Vorschlägen an die Politik erstellt hat. In erster Linie soll die Sportförderung vom Abgabenerfolg aus den Glücksspieleinnahmen entkoppelt und mit einem wertgesicherten Budget dotiert werden. Für eine wirksame Verbesserung ist allerdings eine Anhebung auf mindestens 120 Mio. Euro erforderlich“, so Präsident Purrer. „Eine Erhöhung der aktuellen Verbandsförderung von derzeit 80 auf 100 Mio. Euro würde lediglich den Inflationsverlust seit 2011 ausgleichen. Das ist zu wenig, um dem Breiten- wie Spitzensport in der aktuellen Situation zu helfen. Den Sport zu stärken heißt auch, die Vereine zu stärken. Ich trete vehement dafür ein, die pauschale Reiseaufwandsentschädigung (PRAE) anzuheben und ihre Anwendung auszuweiten.“

Steuerbegünstigung und Verwaltungsvereinfachung

Wir brauchen auch andere steuerliche Anreize, wie die Befreiung von der Kommunalsteuer, die Absetzbarkeit von Spenden an gemeinnützige Sportvereine oder ein „Ehrenamtspauschale“ als Absetzbetrag für Mitglieder von Leitungsorganen“, fährt Purrer fort. „Der administrative Aufwand hinter der Sportförderung ist nach wie vor sehr hoch. Vereinfachungen bei der Eingabe, Abrechnung und Überprüfung von Sportfördermitteln sind überfällig. Wie im Steuer- und Unternehmensrecht sollten im Sport digitale Belege und Aufzeichnungen anerkannt werden und für die Aufbewahrung gelten. Auch eine Bagatellgrenze für kleinere Förderungsbeträge würde die Abrechnung für Sportvereine sehr erleichtern.

Sport als gesellschaftlicher Motor

Was wir in unseren Sportvereinen für Fitness, Gesundheit und das gesellschaftliche Miteinander durch Integration und Inklusion leisten, ist unbestritten. Wir möchten uns aber auch wirksam für Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und sinnvolle Mobilitätsformen einsetzen. Dafür sollte uns die Politik mit den notwendigen Mitteln ausstatten und deren Wertsicherung garantieren. Erst damit wird nachhaltiges Handeln im Sport möglich“, so Präsident Purrer abschließend.

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