Zehn Wochen ohne Unterbrechung am Rad

Michael Strasser ist auf seiner Extremradfahrt von Alaska nach Patagonien mittlerweile 70 Tage unterwegs, hat 18.500 Kilometer hinter sich und bis zu 13 Tage Vorsprung auf den aktuellen Weltrekord.

Jeden Tag zwischen 12 und 16 Stunden am Rad zu sitzen und das zehn Wochen in einem Stück, erfordert Kontinuität und Durchhaltevermögen. Michael Strasser beweist das täglich und ist dabei weiterhin auf Weltrekordkurs. Rund 13 Tage Vorsprung hat er mittlerweile herausgefahren.

Begonnen in Prudhoe Bay in Alaska, ist er bereits in Chile angekommen. Dass die Tagesumfänge an Kilometern von Strasser weniger werden, liegt nicht nur an den intensiven Strapazen, die er bereits hinter sich hat, sondern am enormen Windaufkommen. „Ich hatte erst gestern wieder 300 Kilometer und 3.500 Höhenmeter geschafft“, beweist der Extremsportler seinen eisernen Willen nach 70 Tagen. Sein jahrelanges Training war der Grundstock für sein bisher größtes Lebensprojekt.

Glücksspiel im Süden

Die Recherchen vor Start seines Projekts Ice2Ice spiegeln die Situation in Südamerika wider. „Es ist das Wetter komplett konträr im Vergleich zum Norden“, wusste Strasser, was auf ihn zukommt. Sturmverhältnisse, stärkere Temperaturunterschiede in der Wüste von Peru und Chile und trockenere Luft beschreiben die derzeitige Lage.

Obwohl bereits mehr als 80 Prozent der Strecke absolviert sind, muss Strasser mit seinen körperlichen Reserven behutsam umgehen, denn er weiß, „je weiter wir in den Süden kommen, desto mehr ähnelt das Wetter einem Glücksspiel.“ Nach den Recherchen warten Stürme bis zu 200 Kilometern pro Stunde, die entweder in Richtung Norden als Gegenwind oder Richtung Süden als Rückenwind wehen. „Es ist nicht ratsam bei solchen extremen äußeren Umständen aufs Rad zu steigen“, ist er auf mögliche Zwangspausen vorbereitet und ergänzt, „deshalb ist es wichtig möglichst viel Vorsprung herauszuarbeiten, um den möglichen Weltrekord nicht zu gefährden.

Eingespieltes Team

Umso wichtiger ist dabei auch das Team im Hintergrund, das sich 24 Stunden um ihn kümmert. Das Lesen der Wettervorhersage, die optimale Routenplanung und die Betreuung von Michael selbst sind wichtige Aufgaben, die es täglich zu tun gibt. „Wir haben gemeinsam ein Ziel und das ist der Weltrekord“, erklärt Kerstin Quirchmayr stellvertretend für ihre Teamkollegen. Aufgrund der langen Fahrt ist fast die wichtigste Aufgabe, Michael Strasser zum Essen zu zwingen, da er wegen seiner Strapazen, jederzeit schnell an Gewicht verlieren könnte. „Es ist ein Wettlauf gegen die Aufrechterhaltung der Muskeln“, weiß Quirchmayr.

Trotz der 18.500 geradelten Kilometer, geht es dem Aushängeschild des LTC Seewinkel gesundheitlich den Umständen entsprechend gut. Die Schulter und sein Gesäß gehören zu den Körperregionen, die zum Teil von Beginn an Schmerzen verursachen. Er gesteht sich aber ein: „An diesen Wehwehchen werde ich nicht sterben.“

22.000 Euro am Spendenkonto

Die Charity-Aktion von Michael Strasser wird von Woche zu Woche mehr. Fast 22.000 Euro wurden bereits gespendet. Die Spenden kommen direkt dem Forum ALS und der Open Medicine Foundation – ME/CFS zugute.

Mehr Infos zu Michael Strassers Projekt Ice2Ice unter www.ice2ice.bike

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